Juli bis August 2001:
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13.7.2001: Volksgarten, Salzburg
Im Volksgarten in Salzburg haben sie ein Zirkuszelt aufgebaut und drinnen
Kabarett gemacht. Das hat sich bevor wir dort waren bereits über
Wochen erstreckt, wir haben den Schlußpunkt gebildet. Und zwar
war da erst das Balaton
Combo, die gute Musik machen können, aber trotzdem lustig sind
- und dann wir halt. Obwohl das Salzburger Publikum angeblich ein sehr
anspruchsvolles ist, wie uns im Nachhinein zwei feine Damen aufgeklärt
haben, hat man uns mehr als eine Stunde Schispringerlieder singen lassen,
und hat uns akzeptiert, obwohl wir anders sind - danke. Und auch sonst
waren alle sehr nett - dank der freundlichen Catering-Dame vom Rockhouse
konnten wir an dem Abend die beste Gulaschsuppe unserer Leben genießen
- die Dame kocht nämlich sehr gut. Auch lernten wir ein für
uns neues Getränk kennen: Es heißt Unicum und steht bei den
Herren Arpad, Laci und Feri von der Balaton-Combo auf der sogenannten
Cateringliste. Wir haben uns vorgenommen, auch irgendetwas Besonderes
auf unsere Liste zu setzen, damit dort wenigstens irgendwas steht. Später
dann, wenn wir berühmt sind. Wir haben also wieder einmal etwas
dazugelernt in Salzburg.
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14.7.2001: Feierwerk, München
Feierwerk,
München: Wieder Festwochen! Und wieder Zirkuszelt! Nur ohne Kabarett.
Stattdessen das große Feierwerk-Sommerfest mit Spielen, Bier,
fettem Essen, Rockmusik, Music-Comedy, Kletterwand, Riesenkicker, viel
Spaß und tollen Attraktionen... und mit uns. Zu unserem Glück
kann man im Osten der Stadt noch FM4 empfangen, weshalb eine Handvoll
freundlicher Menschen offensichtlich wegen uns gekommen war. Ihretwegen
haben sich dann aber mehr Leute in das Zelt hineingetraut, gekostet
hat es ja nichts. Möglicherweise sind die Leute aber auch vorbeigegangen
und haben sich gedacht: Nanu? Eine Gitarre und zwei Stimmen - wie
originell! Das hör ich mir an! - ist aber eh egal, jedenfalls
waren da sehr nette und wohlerzogene Menschenskinder, für die wir
musizieren durften. Eigentlich war´s diesmal gar nicht so schlecht,
obwohl die eigenen Eindrücke oft völlig undurchschaubar sind
- man weiß nie warum es einem manchmal mehr, manchmal weniger
schlecht vorkommt. Und wie es uns vorkommt ist eigentlich sowieso wurst
- von den Zuhörern hat sich jedenfalls keiner bei uns beschwert,
die haben sogar so lange Zugabe gerufen, bis sich die Bühnenverantwortliche
Eva breitschlagen ließ, uns noch ein Nach-Hause-geh-Lied spielen
zu lassen, obwohl man uns ja vorher schon durch kurzes Strom-Abschalten
ans Aufhören gemahnt hatte. Wegen der Lautstärke. Viele Leute
glauben übrigens, daß wir zwei Typen mit der einen Schulgitarre
ja eh nicht so laut sind, aber die haben uns noch nicht Ole Gunnar Fidjestoel
singen gehört. Nachher hat uns noch ein Mädchen, das finnisch
kann, erklärt, daß wir die finnischen Namen alle falsch aussprechen.
Und wir haben beobachtet, daß in München auch die meisten
Mädchen Bier aus der Maß trinken. Man lernt nie aus. Danke,
München. Bis zum nächsten mal.
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28.7.2001: Kulturladen, Konstanz
Konstanz, Kulturladen.
Anfang dieses Jahres waren die Buben von Heinz
so nett, uns auf ihre Tour
mitzunehmen. Da waren wir das erste mal im Kulturladen. Jetzt wissen
wir eigentlich auch nicht so wirklich, warum uns der dortige Verantwortliche
aufs Neue die Gelegenheit gegeben hat, Konstanz mit Unprofessionalität
und Trübseligkeit zu belasten, doch gefreut hat es uns natürlich
schon. Diesmal durften wir im Rahmen eines Sommerfests im Freien auftreten,
inmitten einer eigens angefertigten Sommerschispringerdekoration, und
außerdem durften wir mehr als zwei Stunden lang musizieren und
uns unterhalten und so. Unserer Meinung nach haben sich doch verhältnismäßig
viele Menschen die Mühe gemacht, uns zuzuhören, aber erstens
war es ohnehin ein lauer Abend, die Leute konnten sich bei einem Bier
auf Heurigenbänken sitzend trotz uns gut unterhalten, und zweitens
mußten sie keinen Eintritt bezahlen, womit das Preis-Leistungs-Verhältnis
auch in Ordnung war. Es ist nämlich so, daß wir diesmal wieder
ziemlich unzufrieden mit unserer musikalischen Performance waren, wir
haben uns selbst ja schon sehr oft live gehört, da können
wir dann ja auch kritisch sein - und manchmal denken wir uns halt: "Na,
heute waren wir aber mies" und haben schlechtes Gewissen und genieren
uns ein wenig. Doch haben uns die Leute wieder ausgesprochen freundlich
aufgenommen, was für Sie, Frau und Herr Tagebuchleser, schön
langsam ziemlich langweilig sein muß, für uns aber nicht.
Denn neben der Angst, ausgelacht zu werden, und der unangenehmen Gewissheit,
daß wir ja nur irgendeinen Blödsinn machen, genießen
wir unsere Narrenfreiheit und sind sehr glücklich, wenn die Leute
uns akzeptieren und sagen Auch so was muß es geben
, anstatt empört von dannen zu ziehen. Es gibt ja sogar Leute wie
Sie, die auch noch unser geschriebenes Wort geduldig über sich
ergehen lassen, so jemand hat nach dem Konzert obendrein mit uns gesprochen,
was auch recht angenehm war, weil wir uns das im Innersten unserer Herzen
wünschen, obwohl wir auch im kommunikativen Bereich unsere Ängste
haben. Aber da hilft es einem sehr, wenn man Musiker ist (oder so tut),
weil die Leute dann oft etwas wissen wollen oder einfach so mit einem
reden, und wenn wir dann vielleicht ein bißchen blöde Antworten
geben und uns seltsam verhalten, dann denken die Leute vielleicht "So
sind die Künstler halt" und reden trotzdem mit uns - das ist
schön. Ja, und sonst? Das Essen war sehr gut, das Bier auch, die
Leute alle sehr nett, der Kulturladen ist ein toller Schuppen, nur der
Taxifahrer war ein Arsch und der Zug teuer. Aber sonst alles paletti
am Bodensee!
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15.8.2001: Poolbar, Feldkirch
Die
Poolbar
in Feldkirch hat uns eingeladen, im hauseigenen trockengelegten
Schwimmbecken
unsere Lieder zu spielen. Nichts lieber als das! Schließlich
wissen
wir ja aus Erfahrung, daß die Menschen in Vorarlberg nicht nur
freundlich sind, sondern auch durch die Bank unglaublich gut
ausschauen.
Und die Poolbar ist, wie wir festgestellt haben, ein super Lokal, das
einzige, das fehlt, ist der Tischfußball. Man hat uns
jedenfalls
sehr nett empfangen und mit Speis und Trank versorgt. Dabei haben wir
zwei Leute getroffen, die wir kannten: Den Lorenz, der uns vor
längerer
Zeit einmal interviewt hatte, an diesem Abend aber live elektronische
Musik machte (also ein ernsthafter Musiker), und den Tonmeister
Joachim,
der schon einmal in Graz (s. 10.6.) das zweifelhafte Vergnügen
hatte, bei einem unserer Konzerte hinterm Mischpult zu stehen, somit
also einigermaßen vorbereitet war auf das was wir so
aufführen.
So klein ist die Welt! Ja, und unser Konzert war... naja, ziemlich
holprig
irgendwie, wir haben uns teilweise etwas verquatscht und vielleicht
ein bißchen gar viel Blödsinn gemacht, aber wir hatten
auch
unseren Spaß. Das Publikum war sehr nett und gut gelaunt, gegen
Ende haben sogar zwei Menschen, die sich offensichtlich sehr gern
haben,
zu unserer Musik getanzt. Ja, sowas gibt´s! Irgendwann waren
wir
dann halt fertig und haben uns zwecks Betrinkens unter die Leute
gemischt,
so gut wir das können, wir gehen nämlich nicht so oft aus
und sind sehr unerfahren, was das betrifft. Dankenswerterweise haben
sich aber doch ein paar Leute mit uns abgegeben. Da war zum Beispiel
einer, der meinte, wir sollten nicht so lange Konzerte spielen, weil
das für das Publikum zu anstrengend sei. Stimmt wahrscheinlich,
aber wir denken uns halt immer, wir spielen so lang, wie man uns
lässt,
um die fehlende Qualität durch Quantität auszugleichen. Ja,
und da sind wir halt so gesessen, haben uns mit den überaus
freundlichen
Leuten unterhalten, und irgendwann hat die Poolbar dann zugesperrt.
Also sind wir ins Rauch gegangen (s. 22.2.), haben dort wieder Leute
von vorher getroffen, die wieder sehr nett waren, haben noch ein
wenig
getrunken, und dann war irgendwann auch dort Sperrstunde. Wir sind
also
in dieser Nacht in zwei Lokalen sitzen geblieben, bis man uns
hinausgehaut
hat! Für uns Stubenhocker ist das eine beachtliche Leistung. Wir
bekamen dann den Tip, daß eine Oben-Ohne-Bar namens Alibi oder
so ähnlich noch offen haben könnte, aber dann haben wir uns
gedacht, man muß ja nicht übertreiben und sind stattdessen
gleich schlafen gegangen. Alles in allem war das also ein sehr
schöner
Aufenthalt in Feldkirch. Nur das Bahnfahren, das geht uns
mittlerweile
schon gewaltig auf die Nerven!
Fotos und ein Filmchen dazu gibt es hier.
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