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Tagebuch - Christoph & Lollo - Mai 2005

  • 07.05.05: Avalon-Exil, Krems
    Eine außergewöhnlich dekorierte Bühne erwartete uns im Avalon-Exil: Bar- bzw. Stehtischähnliche Konstruktionen aus massivem hellen Holz bildeten ein nach hinten gezogenes V, in dessen Winkel ein Garderobenständer mit einem malerisch platzierten Hut oben drauf stand. In und hinter den Holzaufbauten sorgten geschickt positionierte Scheinwerfer für stimmungsvolle Beleuchtung. He geilo, riefen wir, dürfen wir da spielen? Klar durften wir. Vorher traten aber noch 2 andere Bands auf: Die eine spielte melancholisch schöne Musik mit Herz, unbekümmert und empathisch. Mit Melodika-Einsatz (die Melodika erfreut sich in letzter Zeit ja wieder wachsender Beliebtheit). Der Veranstalter behauptete die ganze Zeit, ihr Name wäre Teratrycin, die Band bestritt das aber vehement. Die andere Kapelle war ein Duo mit zwei Gitarren, die sangen sehr lustige Lieder über den Alltag und Geschlechtsverkehr. Angeblich hatten sie sich erst ein paar Tage vorher gegründet und das (gar nicht kurze) Programm in einer Woche oder so geschrieben und eingeübt. Fleißige Buben! Den einen kannten wir, als er uns daran erinnerte, von einer Band die es nicht mehr gibt. Nur den Namen des Duos konnte man sich unmöglich merken, klang so ähnlich wie Superherorockstar. Superherorockstar wiederum war ein österreichisches Rockprojekt, das ungefähr vor fünf Jahren aus dem Nichts auftauchte, mit viel Promotion das prophetisch betitelte Erstlingswerk The very best of greatest hits veröffentlichte, um kurz darauf wieder in der Versenkung zu verschwinden, gemeinsam mit der Plattenfirma, die uns bis heute ein paar Euro wegen einer uralten Compilation schulden würde, wenn es sie noch gäbe. Das Musikbusiness ist ein Dschungel.
    Die Stimmung im Exil-Avalon war an diesem Abend ausgesprochen gut, auch wir fühlten uns ein bisserl locker. Der eine Sänger der zweiten Band sagte auf der Bühne, er hätte Angst, seine Brieftasche liegen zu lassen, weil ja nachher zwei Wiener kämen. Hat ihm ein paar Lacher gebracht. Auch wir lächelten milde über dieses Blütchen österreichischen Landchauvinismus´, wie er westlich von Hietzing jedem Wiener entgegenschlägt. Unlängst in St. Valentin zum Beispiel, unterhielt sich der Christoph längere Zeit freundlich mit einem jungen Mann, der aber, als er unsere Herkunft erfuhr, sofort das Gespräch abbrach. Leute gibt´s..
    Zu erwähnen bleibt noch, dass es auf der Bühne sehr, sehr heiß war, auf Lollos Hose zeichneten sich schon Salzblumen ab. Das Publikum war geduldig und bewarf uns trotz nicht ganz so überzeugender Bühnenarbeit nicht mit Haushaltsgegenständen. Danke schön.

  • 11.05.05: Mensakeller, Uni Linz
    Die ÖH von der Uni Linz hat uns in den Keller der dortigen Mensa eingeladen, um auf einem Fest ein Konzert zu geben. Warum? Um die Studentinnen und Studenten daran zu erinnern, wählen zu gehen, das vergessen die ja gerne. Der Uni-Campus Linz liegt zwar nicht wirklich zentral, hat aber einen tollen Park mit großen Bäumen, moderne Gebäude und eine Mensa, die sich gewaschen hat. Wir waren beeindruckt.
    Die veranstaltenden Hochschülerschaftsangehörigen waren sehr nett zu uns und ließen uns einen Universitätsraum als Backstagearea missbrauchen. Wir bekamen auch etwas zu essen, in einem Lokal, das mittels Tafel zum Ablegen von Waffen und Mobiltelefonen auffordert. Der Keller, in dem das Konzert stattfand, hatte lustige akustische Effekte zu bieten. Der niedrige, rechteckige Raum und die vielen Rohre am Plafond erzeugten eine unendliche Kette psychedelischer Echos mit interessanten Obertönen. In dieser Nacht waren wir Pink Floyd.
    Viele gut gelaunte Leute waren heute da, die Studenten hatten die klare Mehrheit. Es wurden heute viele Wünsche geäußert, wir wollten aber nicht jeden erfüllen, da war uns nachher wer böse. Wir haben´s überlebt.


  • 21.05.05: Premysl, Vöcklamarkt
    Wir haben´s im Endeffekt eh gefunden, das Premysl, aber bisserl herumgegurkt sind wir schon vorher. Als wir ankamen, setzten wir uns zu einer gemütlichen Gruppe junger Männer, die auf Bierbänken in die untergehende Sonne blinzelten und mit einem Akkuschrauber herumspielten. Sehr gemütlich hier, auch der Bahnhof gleich nebenan machte nicht mehr Lärm als für die Schaffung einer angenehmen Atmosphäre dienlich ist. Von uns aus hätten wir ruhig längere Zeit auf der kleinen Premysl-Terrasse verbringen können, in der Sonne, den Griller hätte man eventuell aktivieren können, aber wir mussten ja den Sound checken und so. Später konnten wir dann noch einmal draußen sitzen und Bauernpizza essen. Die wird dort je nach Wunsch mit Senf, Ketchup, Mayonnaise, Tabasco und ähnlichem serviert. Eine originelle Idee, die wohl nicht die schlechtesten Chancen auf Verbreitung hat - wenn man so ein Pizzaeck schon einmal in der Hand hat, liegt das Eintunken ja eigentlich nicht mehr fern. Wir verhielten uns trotzdem abwartend, unser mitreisender Babysitter mit dem lustigen Auto war da mutiger.
    Das Konzert war dann auch ganz okay. Was uns ein wenig irritierte, war, dass wir von der Bühne aus direkt auf eine Säule und hinter die Bar schauten. Wir drehten dann ein bisschen die Köpfe und sahen links und rechts Leute stehen. Die Gitarre bekam heute ein extradickes Kabel verpasst, und wir hatten ein apartes Beistelltischchen zur Verfügung, das lieblich und süß herumstand, während uns von einem Foto aus eine böse Lederlady beobachtete. Außerdem hing dort ein Liedtext, aber die Akkorde waren falsch, weshalb wir das Lied nicht spielen konnten. Sonst spielten wir alles, was wir in letzter Zeit ständig so spielen, da sollten wir uns wieder einmal etwas neues überlegen.

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