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Tagebuch - Christoph & Lollo - Januar 2007

  • 01.01.07: Kabarett Niedermair, Wien
    Es war ja eigentlich eh immer so, dass wir uns dachten, eines Tages würde unsere Beharrlichkeit dazu führen, dass unser ganzes Jahr mit jährlich wiederkehrenden Fix-Terminen zugepflastert wäre, vom ältesten unserer Fixtermine, dem Bierstindl-Jänner-Termin, bis zum alljährlichen Weihnachtskonzert im Wiener Chelsea. Das, so denken wir bis heute, würde uns ein beamtenähnlich geordnetes Jahr schaffen, in dessen engen Grenzen wir uns geborgen fühlen und entwickeln könnten. Insofern eine große Freude für uns, dass die netten Leute vom Kabarett Niedermair uns einluden, am ersten Jänner einen Auftritt unter dem Titel Neujahrsspringen zu spielen, weil das riecht ja schon irgendwie nach zukünftiger Traditionsveranstaltung. Und außerdem ist es so, dass wir ohnehin ganz froh sind, den völlig sinnlosen Neujahrstag mit einem Zweck erfüllen zu können, und im Niedermair aufzutreten ist uns sowieso immer ein Vergnügen.

  • 02.01.07: Kabarett Niedermair, Wien
    Und ein zweiter Tag wurde auch noch angehängt, unter anderem Titel aber, nämlich Trotzdemtrotz, so ist das im Kabarett, alles braucht einen Programmtitel, auch wenn es gar kein Programm gibt. Uns stört das nicht, im Gegenteil, ein bisserl eine Vorgabe ist uns insgesamt ganz recht.

  • 03.01.07: Bierstindl, Innsbruck
    Großer Traditionstermin! Alles immer super! Nicht nötig, hier ausführlich zu werden. Waren wir schon: Da und dort und hier und dorten auch, hüben und drüben und schließlich da. Anmerkenswert hier vielleicht noch, dass mit heutigem Tage die längste am Stück absolvierte Tournee begann die unsere Rock´n´Roll-Star-Karriere bisher aufzuweisen hatte. Mit einem ausgeborgten Auto und einem Navigationsgerät das wir Lt. Uhura tauften, standen wir nun am Anfang einer fast zweiwöchigen Reise mit ca zehn Terminen. Okay, das ist jetzt nicht Robbie Williams und Christina Aguilera, schon klar, aber für uns ist das doch eine große Sache.

  • 05.01.07: Palace, St. Gallen
    In St. Gallen, dieser superen Stadt in der östlichen Schweiz, gibt es ein wunderschönes altes Kino, wo kein Kino mehr stattfinden darf, weswegen dort vor allem Konzerte veranstaltet werden. Palace heißt das. Da können die Leute dann, wenn sie wollen, auf alten Kinosesseln sitzen oder lässig an der Wand lehnen und dabei an Getränken herumschlürfen, die sie vorher um Schweizer Franken gekauft haben. Super Sache! Gute Stimmung auch. Und überraschend viele Leute. Und der Backstageraum, bitte sehr, ist dort wo früher der Filmprojektor stand und war liebevoll mit Kerzen und herumliegenden Süßigkeiten geschmückt. Sehr erfreulich, das alles.
    Das Konzert dauerte so lang, dass jeder von uns dazwischen einmal aufs Klo musste. Als dann alles vorbei war, standen wir im verrauchten Vorraum herum und suchten schüchtern Gespräch. Drei sympathische Kerle aus Schaffhausen fragten uns, ob wir nicht Lust hätten, in der Woche darauf bei einer Verkostung (oder, auf schweizerisch: Verköstigung) in ihrer privaten Bierbrauerei aufzutreten. Klar doch, sagten wir, wir sind jetzt eh auf der längsten Tour unserer Karriere fast zwei Wochen lang in der Gegend und durch unser Automobil relativ unabhängig, fragen Sie doch einfach unsere mitreisende Chefin, liebe Schaffhausener. Gesagt, getan, wie es in Kinderbüchern so oft heißt.

  • 06.01.07: Bahnhof, Andelsbuch
    In Andelsbuch im schönen Bregenzerwald steht seit mehr als hundert Jahren ein Bahnhof der ehemaligen Bregenzerwälder Bahn. Da es diese Bahn aber nimmer gibt, ist dort heute der Kulturverein Bahnhof daheim und veranstaltet Veranstaltungen. Zum Beispiel uns. Neben dem sehr angenehmen Konzert vor freundlichen Menschen bekamen wir von der sehr netten Chefin Margret auch ein umfangreiches Kultur- und Kulinarik-Programm geboten: Eine Fahrt mit der Seilbahn zum Toni Innauer-Geburtshaus (inkl. Foto-Termin, s.u.), ein Besuch im Gasthaus bei einem Mann, dessen Bregenzerwälder Dialekt dermaßen ausgeprägt war, dass wir kaum ein Wort verstanden, und dann bekamen wir auch noch Käse geschenkt! Die Bregenzerwälder haben nämlich sehr sehr guten Käse, und den kann man dort kaufen, wo der Liss herkommt! Wir waren begeistert. Den Käse, so sagte man uns, könnten wir ruhig im Kofferraum lassen, schließlich sei ja Winter. Dass ein paar Tage später T-Shirt-Temperaturen herrschen würden, das wussten wir damals ja noch nicht, das mit dem Klimawandel kam ja völlig überraschend 2007 erst, so weit wir uns erinnern..
    Erinnerungsfotos:
    Bild: Christoph & Lollo beim Toni-Innauer-Haus Bild: Christoph & Lollo beim Toni-Innauer-Haus


  • 07.01.07: Casinotheater, Winterthur
    Da gibt es in der Schweiz eine Veranstaltung namens Die Krönung, bei der Kleinkünstler auftreten und danach Titel verliehen bekommen. Der erste Teil, hier im schönen Winterthur, fand im dortigen Casinotheater statt. Gediegenes Ambiente! Folgende Künstler und Gruppen waren unsere Mitstreiter: der sympathische aber auch sehr bös dreinschauen könnende Okleon, die bezaubernden und stimmgewaltigen Plissé, der begnadete Körper Samuel Sommer.. dann noch die, die backstage auf die Frage wer sie denn seien mit Wir sind zu zweit antworteten, unser alter Bekannter Severin Groebner, der lustige Matrose Nagelritz und schließlich eine Dame, die uns bekannt vorkam.. ach ja! Das war ja die Frau Corti, die kannten wir ja schon, von dem anderen Schweizer Kabarettwettbewerb, von dem wir ja schon einmal erzählt haben, damals war die Frau Corti nämlich Moderatorin. So... Was war noch? Gewonnen hat der Herr Nagelritz, irgendwer musste Lollos Suppe zahlen, die nette Bardame besorgte uns Ingwer, die Zärtlichkeiten waren auch da, das Radio sowieso und insgesamt war eh alles super. Welchen Titel wir errungen haben, wissen wir heute aber nicht mehr.

  • 08.01.07: La Cappella, Bern
    Das (oder die?) La Cappella in Bern ist eine ehemalige Kirche! Arg, oder? Die Akustik ist deshalb super, die Einrichtung interessant, und das Publikum benimmt sich gleich ein bisserl besser. Wir waren heute mit Zärtlichkeiten mit Freunden da, um wieder einmal gemeinsam das house zu rocken. Funktionierte eh ganz gut, eigentlich. Wir waren die unwillige Vorvorband mit schlechten Manieren und beunruhigendem Bierkonsum, und die Zärtlichkeiten waren die arrogante Hauptband mit noch schlechteren Manieren und insgesamt zwar zurückhaltenderem Bierkonsum, aber am Schluss dann hat Cordula Zwischenfisch eine Bierflasche aber so was von resolut geleert, dass alle nur so staunten. Übernachten in der Künstlerwohnung. Einsamkeit in Bern.

  • 11.01.07: Guss 81-80, Bülach
    Extrem dufter Schuppen, dieses Guss 81-80 in Bülach, wo wir nur deshalb auftraten, weil die nette junge Dame, die sich dort ums Veranstalten kümmert, das so haben wollte. Leider interessierte sich dort sonst kaum jemand für uns, weshalb dann nur wenige Leute da waren, und uns die nette junge Dame später leidtat weil wir unsere durch menschenrechtswidrig verbrecherische Vertragsklauseln fixierte, unverschämt hohe Gage natürlich trotzdem kassieren mussten. Aber da kennt der Schweizer nichts, da ist er immer hochkorrekt, der Schweizer. Das Konzert war übrigens gar nicht so übel und am nächsten Tag bekamen wir noch einen original Kantinenkaffee, da freut sich doch das Herz des Rock´n´Roll-Reisenden.
    An den freien Tagen dazwischen waren wir dann irgendwann auf so einer Unterhaltungsmesse in Freiburg, Deutschland, eine sehr unerfreuliche Episode unserer Reise, weil so eine Unterhaltungsmesse ist scheinbar das ununterhaltendste was es gibt. Also, okay: Der Typ der gratis Eis verteilte und den "Kunden" dabei zum Gaudium der Umstehenden aufs Köstlichste verarschte, der war schon super. Aber sonst.. nix für uns, so was.. Immerhin haben wir die nette Nuschin getroffen, die meinte, wir sollen uns nix draus machen. Und man konnte im Freien mit T-Shirt herumrennen! Und auf der Musikbühne sahen wir das Kollegium Kalksburg. Und es waren eh auch liebe Leute dort, die man prima von ihrer Arbeit abhalten konnte: Zum Beispiel die netten Leute von der Künstleragentur Hubert oder die auch sehr netten Leute von Comedy Dealer oder zum Beispiel auch die ebenfalls sehr sympathischen Leute von der Agentur für ansprechenden Unfug, all diese Leute kannten wir wegen unserer umfangreichen Künstlerbiographie, genauso wie zum Beispiel den Herrn Gunkl oder die Martina Schwarzmann, die - jetzt nur so zum Beispiel - einmal auf einem Konzert von uns war und uns eine CD abkaufte, das war entweder damals oder damals, jetzt aber, jetzt ist die Frau Schwarzmann eine dermaßen erfolgreiche Kabarettistin, dass es kaum zum Packen ist. Also das war alles eh sehr okay, auf dieser Messe. Das erschütterndste aber war der Auftritt einer Komikerin, der völlig in die Hose ging. Die arme Frau hatte mit ihrem (nämlich wirklich eher unlustigen) Programm dort dermaßen wenig Erfolg, dass bereits während des Auftritts in einem Saal, der eh schon wie eine Stierkampfarena wirkte, die anwesenden Veranstalter, Agenten und sonstigen Branchentiere, durch böses Gezischel und hartnäckige Applausverweigerung auffielen. In weiterer Folge war die arme Dame dann in vielen Gesprächen das Ziel grausamsten Spotts und unsympathischster Verachtung, jede und jeder auf der komischen Messe bemühte sich, auf diese eh schon am Boden liegende Ex-Künstlerin noch einzudreschen. Wir gehen fest davon aus, dass sie sich unmittelbar nach dem Auftritt einen Strick besorgt hat. Oder Beruf gewechselt. Wir beschlossen jedenfalls, hier niemals aufzutreten und gingen deprimiert schlafen. Arschlochbranche.

  • 13.01.07: Brauage du garage à la plage, Schaffhausen
    Und dann war aber der Tag gekommen, als wir in der Brauage du garage à la plage spielen durften, und alles war gut. Etwas weiter oben auf dieser Seite, hier, können Sie nachlesen, wie es dazu kam. Bei der Brauage du garage à la plage handelt es sich, wie der des Französischen Kundige schon erraten hat, um eine Brauerei in einer Garage am Wasser, und zwar in Schaffhausen, der einzigen Schweizer Stadt, die im Krieg bombardiert wurde. Seltsame Gegend. Schon auf der Reise hierher haben wir uns sehr gewundert, als wir mitten in der Schweiz auf Grenzbalken stießen. Da gibt es nämlich tatsächlich eine deutsche Enklave! Ein winziges Stück Deutschland, völlig von Schweiz umgeben! Wir wussten gar nicht, dass es sowas gibt! Das hatte uns ja nie wer gesagt!! Arg.. So. Wo waren wir? Bier! In dieser Garage wird von ein paar begeisterten Amateurbrauern der Hopfen mit dem Malz vermählt, und gerne dürfen auch andere Zutaten mitmachen, weil der Schweizer pfeift nämlich aufs Reinheitsgebot, die waren wohl schon im Mittelalter disziplinierter als der Rest der Welt, die hatten sowas nicht nötig, das aber nur ganz nebenbei. Das Bier dort war super, es gab mehrere Sorten (unter anderem aus einem Mistkübel gezapft) und es galt das Gebot Humpen statt Plastik. Lauter Umstände, an die wir uns gewöhnen können. Gäste dieser Bier-Verköstigung waren Freunde und Bekannte der Brauer, unter anderem auch der sehr großartige Herr Guz, den Sie auch von den Aeronauten kennen sollten. Da war dann alles sehr, sehr gut, unserer Erinnerung nach.
    Impressionen:
    Schweizer Impressionen  Schweizer Impressionen  Schweizer Impressionen  Schweizer Impressionen  Schweizer Impressionen  Schweizer Impressionen 


  • 14.01.07: Casinotheater, Burgdorf
    Da gab es dann noch einen zweiten Teil der oben schon beschriebenen Veranstaltung Die Krönung. Diesmal im Casinotheater Burgdorf, super Kulisse übrigens. Auch sehr super: Der Moderator Andreas Thiel! Einige der anderen Bands, Künstler, Akteure, Gruppen und Bühnentiere kannten wir schon von letzter Woche: Okleon, Plissé, zu zweit und Anet Corti. Andere waren uns neu: die lustigen Strohmann / Kauz und die liebreizend witzige Uta Köbernick. Wir für unseren Teil feierten das letzte Konzert der längsten Tournee die wir je hatten, mit einem zünftigen Besäufnis und einer dementsprechend fulminanten Bühnenshow. Wir errangen auch wieder einen Platz, wissen aber nicht welchen. Die lokale Presse hielt uns für Draufgänger. Wir freuten uns schon wieder sehr auf Zuhause. Die Gewinner waren übrigens zu zweit.

  • 26.01.07: Premysl, Vöcklamarkt
    Wir können getrost davon ausgehen, dass wieder alles eher relativ sehr super war, im Premysl in Vöcklamarkt, schließlich war das beim letzten Mal ja auch so.
    Fotos gibt es auf premysl.at.

  • 27.01.07: Beim Höller, St. Peter am Wimberg
    Geilo! Wieder beim Höller! Da war's ja schon beim letzten Mal ein rauschendes Fest. Und diesmal auch noch mit Petsch Moser! Tolle Gelegenheit, wieder einmal gemeinsam auf der Bühne zu stehen. Unsere Freude war kaum im Zaum zu halten. Vorher spielte noch eine Band namens AkkuStyx. Vermutlich lief alles nach Plan.
    Fotos gibt es auf beim-hoeller.at.

  • 30.01.07: Schwarzer Hahn, München
    Clubtour in München! Schließlich sind wir ja nicht nur Kabarettisten sondern auch beinharte Clubrocker, und auch diese unsere Seite wollten wir den Münchnern zeigen. Nämlich im Schwarzen Hahn, nicht von ungefähr Kneipe des Jahres 2006. Dort gibt es angenehm stilvoll versifftes Ambiente, umwerfend sympathisches Barpersonal und eine Wand, an der Bilder der unglaublichsten Hühnerzüchtungen hängen. Vor dieser Wand, der sogenannten Hühner-Ecke (oder so ähnlich) traten wir auf. Intensiver Publikumskontakt. Guter Abend. Alles super.

  • 31.01.07: Cord, München
    Als wir den Cord Club in München kennenlernten, war es so: Auf Einladung des äußerst zuvorkommenden Chefs gingen wir irgendwann einmal Samstags in Begleitung unserer Bookingverantwortlichen zu einer Disco, vor der in einer langen Schlange ausgehfreudige Münchner und -innen einem unerbittlichen Türsteher gegenüberstanden und geduldig auf Einlass warteten. Wir aber ließen uns schnurstracks zur Spitze der Schlange führen, und nachdem wir auf unseren Gästelistenplatz verwiesen hatten, wurden wir unter den neidischen Blicken der Wartenden einfach so reingelassen während alle anderen noch draußen bleiben mussten. Und oben, wo wild getanzt wurde, bekamen wir dann auch noch ein Getränk! Wie Rock'n'Roll ist das denn bitte?! Und in dieser von One-Night-Stand-affinen aufgebrezelten Münchner Schickis frequentierten In-Disse sollten wir ein Konzert spielen, unter der voll verspiegelten Decke? Ja, aber unbedingt bitte!
    Und es war dann eh sehr, sehr gut. Also nicht wir, jetzt. Aber prinzipiell: Tolle Hütte!

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